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Ergänzungsnahrung

Amiravita News, 26. September 2022

Ungewollter Gewichtsverlust
Hilfe durch hochkalorische Ergänzungsnahrung

 

Es gibt zahlreiche Situationen, in denen der Zusatz von hochkalorischer Ergänzungsnahrung dauerhaft oder zumindest für einen vorübergehenden Zeitraum erforderlich wird. Die Gründe und Ursachen für die Notwendigkeit der Zusatznahrung sind vielseitig. Nicht immer ist eine schwere Erkrankung der Auslöser. Besonders ältere und hochbetagte Menschen sind von ungewolltem Gewichtsverlust betroffen. Die Problematik ist, dass durch unzureichende Nahrungsaufnahme ungewollt und unbewusst weniger Energie und Nährstoffe aufgenommen werden. Dies bringt neben einem Gewichtsverlust auch eine zunehmende körperliche Schwäche mit sich. Letztendlich besteht dann die Gefahr, dass die aufgenommene Menge an Kalorien unzureichend ist und der Betroffene rasch sehr stark abbaut, weil der Körper keine Reserven für das Immunsystem und den Körperkreislauf mehr bilden kann.

Was ist hochkalorische Ergänzungsnahrung?

Unter hochkalorischer Ergänzungsnahrung versteht man Produkte in leicht einzunehmender Form (wie z.B. Trinknahrung, Suppen oder Pudding), die alle wichtigen Nährstoffe aus den normalen Lebensmitteln enthalten, aber nicht mehr darüber aufgenommen werden können. Im Volksmund wird auch häufig von Astronautenkost gesprochen, da die Produkte ursprünglich für Astronauten entwickelt wurden. Gerade wenn es eine Herausforderung darstellt, dass die betroffene Person überhaupt etwas isst und trinkt, können hochkalorische Produkte dazu beitragen, die Gesamtsituation zu entspannen.

Wann spricht man von ungewolltem Gewichtsverlust?

Wer ungewollt mehr als zehn Prozent seines Gewichtes innerhalb der letzten sechs Monate verliert, sollte einen Arzt aufsuchen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

Was sind die Ursachen für einen ungewollten Gewichtsverlust?

  • Vermindertes Durst- und Hungergefühl
  • Demenz
  • Krankheiten, wie:
    • Morbus Parkinson
    • Krebs
    • Magen-Darmerkrankungen
    • Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen
    • andere chronische Erkrankungen
  • Schlaganfall
  • Starke Schmerzen
  • Nicht mehr kaufähigem Gebiss durch
    • schlechten, schmerzhaften, problematischen Zahnstatus
    • schlechtsitzendes Gebiss oder Prothesen
  • Essstörung
  • Wunden, z.B. Dekubitus

Welche Unterschiede gibt es bei hochkalorischer Ergänzungsnahrung?

Es bestehen zum einen Unterschiede in Bezug auf die Nährstoff- und Energiekonzentration als auch in der Art der Darbietung. Häufig werden die Produkte in Form von Trinknahrung unterschiedlicher Geschmacksrichtung angeboten, jedoch auch in der Form von Pudding, Fruchtmus oder in herzhaften Varianten. Die Produkte können zum einen dem normalen Essen beigefügt werden, z.B. erwärmt als Kakao oder gefroren als Nachspeise, oder auch eine Zwischenmahlzeit ersetzen.

Produktbeispiel: Bestimmte Trinkmengen erhalten bei 125ml bereits 300 kcal.

Hinweis: Wichtig ist es, dass Sie im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt sprechen, ob hochkalorische Ergänzungsnahrung in Frage kommt, oder aus gesundheitlichen Gründen etwas dagegenspricht. Des Weiteren sollten Sie sich in Bezug auf die Produkte und die Zusammensetzung ausführlich informieren bzw. beraten lassen.

Was sollten Sie beachten?

Es gibt eine Vielzahl von Anbietern hochkalorischer Ergänzungsnahrung. Es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen, die Sie wählen können. Sanitätshäuser, Apotheken und die Hersteller selbst vertreiben Nahrungsergänzungen dieser Form sowie für die Ernährung über eine Magen- und Nasensonde.

Zudem bringen diverse Hersteller ganze Menüs auf den Markt, die durch Sterneköche mit entwickelt sind und selbst zu Hause zubereitet werden können.

Werden die Kosten durch die Krankenkasse übernommen?

In der Regel können die Kosten bei gesetzlich Versicherten größtenteils durch die Krankenkasse übernommen werden, wenn keine ausreichende Fähigkeit zur normalen Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme vorliegt.

Hierbei muss der behandelnde Hausarzt ein Rezept ausstellen aus dem die eingeschränkte Fähigkeit zur Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, die grundliegende Diagnose und die benötigte Kalorienanzahl pro Tag, hervorgehen.

Mit diesem Rezept können Sie sich an ein Sanitätshaus, eine Apotheke oder meist auch direkt an die Hersteller der Produkte wenden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin die Produkte im Internet zu erwerben.


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