Umgang mit Menschen mit Demenz in der Corona-Krise
Während für die meisten von uns die derzeitigen Beschränkungen zwar belastend, aber doch verständlich sind, ist es für viele Menschen mit Demenz nicht nachvollziehbar, was gerade passiert. Abhängig davon, wieviel die Betroffenen noch verarbeiten können, wird es ihnen große Schwierigkeiten bereiten, die veränderte Alltagssituation zu verstehen oder zu akzeptieren.
Verständnis der Krankheit
Es ist bei vielen demenzerkrankten Menschen leider nicht zu erwarten, dass sie nachvollziehen können, dass sie zu einer Risikogruppe von Covid-19 gehören. Sie sollten sich in der Familie abstimmen, ob diese Pandemie der erkrankten Person gegenüber überhaupt zur Sprache gebracht werden muss. Viele werden schnell verunsichert, wenn eine Gefahr nicht richtig eingeordnet werden kann. Und es ist besonders wichtig, dem Demenzkranken zu jedem Zeitpunkt ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln.
Wenn Sie sich zu einer Erläuterung der derzeitigen Situation entschließen, dann sollten Sie möglichst einfache Worte und kurze Sätze nutzen. Und rechnen Sie auch damit, dass diese Erläuterungen keine großen Reaktionen hervorrufen werden. Das muss auch nicht passieren.
Schutzkleidung
Die Reaktionen auf die Schutzkleidung der Angehörigen, wie Mundschutz, Handschuhe oder Schürze, können sehr unterschiedlich sein.
Einige demenzerkrankte Menschen nehmen die Schutzkleidung vielleicht kaum wahr und können die Pflegenden trotzdem gut an Körper und Stimme erkennen. Andere reagieren vielleicht verschreckt. Nutzen Sie, wenn Masken Angst machen, stattdessen Tücher oder Schals und versuchen Sie, diese möglichst spielerisch einzubringen.
Um die hygienischen Vorschriften bei Ihrem Angehörigen einzuhalten, waschen Sie gemeinsam die Hände, damit es gründlich genug ist. Das Desinfizieren der Hände kann auch durch Sie als Pflegeperson erfolgen, indem Sie Desinfektionsmittel auf Ihre Hände geben und es mit einem Fingerspiel auf die Hände des Pflegebedürftigen reiben. Reime aus der Kinderzeit können ein gutes Gefühl dabei erzeugen, z.B.: Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen
Neue Tagesstruktur und soziale Isolation
Wenn die Tagespflege geschlossen ist oder vertraute Menschen nicht mehr kommen können, brechen wichtige Routinen im Alltag weg. Das kann die Betroffenen sehr verwirren. Für Demenzerkrankte ist es wichtig, immer wieder einen ähnlichen Tagesablauf zu haben und Elemente wiederzuerkennen. Behalten Sie so viele gewohnte Elemente bei oder führen Sie neue Routinen ein, die nun täglich wiederkehren und die Sie erläutern, damit auch da eine Wiedererkennung möglich ist.
Bitte beachten Sie, dass Menschen mit einer Demenz massive Gefühle von Angst und Bedrohung entwickeln können, wenn sie sich eingesperrt fühlen. Verbieten Sie also nicht die gewohnten Spaziergänge. Idealerweise versucht man sie nun auf Zeiten zu legen, in denen man nicht vielen anderen Menschen begegnet wenn das möglich ist.
Angehörige, die nicht mehr zu Besuch kommen können, können Briefe schreiben, Kuchen vor die Tür stellen und Bilder von sich schicken. Wenn Telefonate noch möglich sind, sind regelmäßige Gespräche natürlich auch eine gute Maßnahme.
Wir von Amiravita helfen in dieser schwierigen Situation, individuelle Lösungen für jede Familie zu erarbeiten. Pflegenden Angehörigen den Rücken zu stärken und Ihnen mit Herz und Verstand zur Seite zu stehen, ist uns ein großes Anliegen. Hierbei können unsere Pflegeberater sowohl auf theoretisches Fachwissen als auch auf viele Erfahrungen zurückgreifen, welche in der praktischen Pflege gesammelt wurden. Unsere erfahrenen Psychologen ergänzen unser Angebot.
Gemeinsam möchten wir dazu beitragen, diese schwierige Zeit durchzustehen.