Tiere in der Pflege
Tiere in der Pflege
Für viele Menschen gehören Haustiere zum Leben dazu und auch für pflegebedürftige Menschen, kann das eigene Tier ein wichtiger Begleiter sein. Gerade demenziell veränderte oder bettlägerige Personen können vom Austausch mit zutraulichen Haustieren oder auch nur deren Beobachtung profitieren. Hierbei muss je nach Umständen abgewogen werden, welches Tier in Frage kommt.
Wirkung durch den Kontakt zu Tieren
Viele Studien belegen, dass der Kontakt zu Haustieren sich in einer Pflegesituation positiv auswirken kann. Gerade durch den Körperkontakt zu Tieren werden neben visuellen Eindrücken auch der Gehör- und der Tastsinn angesprochen. Die Wahrnehmung und motorische Funktionen können zum Beispiel beim Streicheln von einer Katze gefördert werden. Zudem entstehen durch den körperlichen Kontakt Gefühle von Nähe und Geborgenheit, dies wirkt sich beruhigend auf die betroffene Person aus.
Tiere reagieren nonverbal und unverfälscht. Hierdurch ist ein intuitiver Umgang erforderlich, welcher die Konzentration schärft. An Demenz erkrankte Menschen fühlen sich angenommen und auch für Personen, die an Depressionen leiden, ist der heilsame Effekt wissenschaftlich bewiesen
Die Versorgung eines Tieres gibt das Gefühl gebraucht zu werden und stärkt somit gleichzeitig das Selbstwertgefühl. Außerdem fördert der Einsatz von Tieren auch den Kontakt zu anderen Menschen, sei es zu Angehörigen oder zu anderen Hundebesitzern bei einem Spaziergang.
Das richtige Tier auswählen
Da ein Tier auch immer mit Verantwortung verbunden ist, sollte die Auswahl eines Tieres stets mit Bedacht erfolgen. Generell sollten Alter und Wesen möglichst an die Fähigkeiten der betroffenen Person angepasst sein.
Hunde bringen zwar einen höheren Aufwand mit sich, aber sie regen auch dazu an, dass Haus regelmäßig zu verlassen. Sie werden zum Teil auch als Therapie-Tiere eingesetzt und besuchen mit ihren Trainern und Trainerinnen Pflegeheime oder Einrichtungen für an Demenz erkrankte Menschen.
Katzen sind generell pflegeleichtere Tiere und in ihrer Haltung weniger anspruchsvoll als Hunde und suchen Nähe und Zuwendung auch bei immobilen Personen. Dennoch können sie durch ihre Neugierde oder Auffälligkeiten im Verhalten schnell zum Störfaktor werden.
Käfigtiere wie Vögel, Meerschweinchen oder Kaninchen sind meist pflegeleichter, müssen natürlich genauso sauber gehalten und regelmäßig gefüttert werden. Zum Teil ist es bei Meerschweinchen und Kaninchen möglich, Nähe und Ruhe durch Streicheln zu erreichen, soweit das Tier dies zulässt und als nicht zu großen Stress empfindet.
Fische in Aquarien können gerade für bettlägerige Menschen und Personen, die in einer Demenz weit fortgeschritten sind, beruhigend und anregend wirken.
Alternativen zu Haustieren
Wenn der Aufwand der Versorgung schlichtweg die bestehenden Möglichkeiten überschreitet, kann der beruhigende Kontakt zu Tieren auch auf anderen Wegen gesucht werden. Ein Besuch beim Streichelzoo, bei welchem Tiere gefüttert und zum Teil auch gestreichelt werden dürfen, kann ebenfalls positive Auswirkungen haben.
Außerdem werden verschiedene Formen von tiergestützter Therapie angeboten, hier werden neben den bereits genannten Therapie-Hunden auch beispielsweise Pferde oder Lamas eingesetzt. Die Finanzierung der Tiertherapie ist in der Regel nur im Einzelfall über Kostenträger wie Kranken- und Pflegeversicherung möglich. Bei Interesse ist es sinnvoll, sich direkt mit einem Anbieter von Tiertherapie auszutauschen, diese unterstützen in der Regel auch die Beantragung bei der Kasse.