Häusliche Krisen bei psychischen Störungen
Häusliche Krisen bei psychischen Störungen
Die Bewältigung des Alltags und das Älterwerden können für einen Menschen nicht nur körperliche, sondern auch psychische Veränderungen mit sich bringen. Diese Veränderungen können beispielsweise in Form von demenziellen Erkrankungen, Depressionen oder Schizophrenie bestehen. Erschwerend hinzu kommt, dass viele Betroffenen aufgrund einer außerhäuslichen Immobilität nur einen eingeschränkten Zugang zu fachärztlicher oder psychotherapeutischer Versorgung haben. Hierdurch steigt die Gefahr, dass es zu einer akuten häuslichen Krise kommt, die alle Familienangehörigen und nahestehenden Personen betreffen und erschüttern kann.
Folgend möchten wir darauf eingehen, in welchem Zusammenhang häusliche Krisen entstehen können und wie Sie als Angehöriger richtig reagieren und Hilfe nutzen können. Da es eine große Anzahl an psychischen Erkrankungen, Krankheitsverläufen und Symptomen gibt, können wir an dieser Stelle nicht ausführlich auf alles eingehen, sondern nur einen groben Überblick zu diesem Themenbereich geben.
Was geschieht bei einer psychischen Störung?
Wenn eine psychische Störung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es zu einer Reihe von Veränderungen und Problemen für die betroffene Person kommen. Diese können hierbei sehr vielfältig sein und sich z.B. durch charakterliche Auffälligkeiten, Wesensveränderung und innerhalb von sozialen Beziehungen zeigen.
Die unterschiedlichen Erkrankungen äußern sich durch verschiedene Symptome. Während Betroffene, die unter einer Depression leiden, meist hoffnungslos und unzugänglich werden, sind Menschen, die an einer Manie erkrankt sind, das genaue Gegenteil. Sie können aufgedreht und aktiv agieren, wobei häufig aggressives Verhalten hinzukommt. Bei einer Schizophrenie kann der Verlauf sehr unterschiedlich sein, da sowohl depressives, aggressives oder gar kurioses Verhalten auftreten kann, welches mit durch Wahnvorstellungen und Halluzinationen beeinflusst wird. Auch bei Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, können durch hirnorganische Veränderungen psychische Auffälligkeiten entstehen- teils als Teil der Demenz aber auch als eigenständige Erkrankung.
Wie kommt es zu einer Krise bei einer psychischen Störung?
Leider kann es gerade bei einer instabilen psychischen Verfassung dazu kommen, dass Ereignisse und Faktoren, wie z.B. Stress in der Umgebung, Tod eines geliebten Menschen, Umzug, Schmerzen, Unwohlsein gemischt mit dem Krankheitsbild, zu einer Krise führen, die wiederrum zu einer Gefahr für das eigene Leben und auch die Menschen in der direkten Umgebung werden kann. Die betroffene Person ist beispielsweise aggressiv, droht mit Gewalt, bedroht andere Familienangehörige oder äußert Suizidgedanken.
Wer kann uns helfen, wenn sich eine psychische Krise abzeichnet?
Wenn sich das Verhalten Ihres Angehörigen immer mehr verändert und sich psychische Probleme abzeichnen, ist es sinnvoll den behandelnden Arzt oder direkt den Facharzt zu kontaktieren. Hierdurch kann geklärt werden, was die Ursache für das Verhalten Ihres Angehörigen ist. Leider ist es in der Praxis nicht immer einfach einen zeitnahen Termin für eine Diagnosestellung zu erhalten. Das Hauptproblem besteht dazu bei den meisten Familien darin, dass die betroffene Person keinen Arzt aufsuchen möchte und die Realität anders einschätzt als das Umfeld. Natürlich kann hinzukommen, dass den Betroffenen den Gedanken an einen Arztbesuch ängstigt oder allen Menschen misstraut.
Hierbei kann es hilfreich sein, wenn Sie Personen an Ihrer Seite haben, die als Ansprechpartner für Sie da sind und teils auch einen Hausbesuch durchführen, um vor Ort gemeinsam zu überlegen wie die Situation verbessert werden kann. Eine mögliche Anlaufstelle, wenn sich in Ihrer Familie eine psychische Krise abzeichnet oder bereits besteht, kann der sozialpsychiatrischen Dienst sein. Die Hauptaufgabe ist die Sicherstellung der Versorgung und Hilfen für die chronisch psychisch kranken Menschen der jeweiligen Region. Hauptzielgruppen sind chronisch psychisch Kranke, Menschen mit starken Persönlichkeitsstörungen oder psychotischen Störungen, bei denen aktuell eine ausreichende medikamentöse oder auch psychotherapeutische Stabilisierung nicht erreicht ist, sowie deren Angehörige und soziales Umfeld. Die Unterstützungsangebote reichen von telefonischen Beratungen, Sprechstunden, Hausbesuchen bis zu Begleitung bei Behörden- und Arztgängen sowie Gespräche mit Angehörigen. Auch stationäre Aufenthalte werden im Notfall als notwendige Kriseninterventionen genutzt.
Leider gibt es in Deutschland derzeit noch keine einheitliche Quelle im Internet aus der hervorgeht wo und wie der SPDi genutzt werden kann. Um abzuklären, in welchem Umfang in Ihrer Region Unterstützung durch den SPDi angeboten wird, können Sie zum einen über das Internet den SPDi in Kombination mit Ihrem Wohnort eingeben, oder Kontakt zum zuständigen Gesundheitsamt aufnehmen, welches einen Kontakt herstellen kann.
Uns von Amiravita ist es ein großes Anliegen, unsere Kunden in Krisensituationen nicht nur pflegerisch, sondern auch durch eine psychosoziale Beratung zu begleiten. Gemeinsam sollen wir einen Ausweg aus der belastenden Situation aufzeigen und die ersten Schritte unterstützen.