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Wassereinlagerungen bei Hitze - Ödeme

Amiravita News, 25. August 2022

Ödeme - Wassereinlagerungen bei Hitze

Was ist ein Ödem?

Bei Ödemen handelt es sich um Schwellungen durch Wassereinlagerungen im Gewebe. An den Körperstellen, die betroffen sind, kommt es zu Schwellungen. Ödeme können am ganzen Körper auftreten, zeigen sich jedoch besonders häufig an Beinen oder Knöcheln. Viele Menschen haben insbesondere in den Sommermonaten Probleme damit.

Flüssigkeitsansammlungen, bzw. Ödeme sind ein Anzeichen dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt im Körper gestört ist. Oftmals stecken harmlose Ursachen hinter den Wassereinlagerungen, dennoch können aber auch ernsthafte Erkrankungen diese Symptome verursachen.

Wieso treten Ödeme besonders bei Hitze vermehrt auf?

Ödeme treten vermehrt im Sommer bzw. besonders bei Hitze auf, das muss nicht immer einen medizinischen oder gesundheitlichen Hintergrund haben.

Die häufige Ursache dieser Ödeme im Sommer:
Bei Hitze erweitern sich die Blutgefäße, damit der Körper die Wärme besser abgeben kann. Der Körper fängt an, die Blutzirkulation zu verlangsamen, die Venen verlieren an Elastizität und werden deswegen durchlässiger. Die Flüssigkeit kann deswegen leichter in das umliegende Gewebe ausfließen und wird nicht mehr vollständig über die Venen abtransportiert.

Wie entstehen Ödeme?

Venenschwäche, auch Venenklappenschwäche oder auch venöse Insuffizienz können Wassereinlagerungen in verschiedenen Körperstellen verursachen, wie zum Beispiel in den Füßen, Unterschenkeln und Fußgelenken. Die Venen können das Blut nicht mehr richtig zum Herzen zurückführen bzw. zurücktransportieren. Aufgrund dieses nicht richtigen Rücktransportes staut es sich in den Beinen und die Flüssigkeit wird aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe gedrückt/gelagert.

Durch welche Krankheiten entstehen Ödeme?

Leider ist die Ursache für die Wassereinlagerungen nicht immer harmlos. Diese Symptome können ebenfalls durch Krankheiten und andere Ursachen ausgelöst werden:

  • Blutgerinnsel oder durch eine Venenschwäche
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Nierenerkrankung
  • Eiweißmangel
  • Lebererkrankungen
  • Allergien
  • Hormonell bedingte Ödeme
  • Lymphödeme
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Nebenwirkungen einiger Medikamente z.B. gegen Bluthochdruck oder Kortison

Aus diesem Grund sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um medizinische Ursachen abklären zu lassen, oder gar ausschließen zu können.

Können Ödeme Schmerzen verursachen?

Ja, die Haut ist in den Bereichen der Ödeme, meistens warm und gespannt. Die betroffenen Gelenke lassen sich schlechter bewegen. In den betroffenen Bereichen, wo Ödeme sind, entsteht ein Spannungsgefühl und sogar Schmerzen. Bei fortgeschrittenen Ödemen können sogar Wunden entstehen, die ebenfalls Schmerzen verursachen.

Was kann man vorbeugend tun, um das Risiko von Ödemen zu verringern?

Insbesondere bei Beinödemen können Sie prophylaktisch Folgendes selbst tun:

  • Bewegung
    Es hilft regelmäßige Bewegung bei Venenleiden. Gehen Sie spazieren, fahren Sie mit dem Rad oder machen Sie sogar Venengymnastik. Durch diese Aktivitäten wird nicht nur das Herz-Kreislaufsystem trainiert, sondern auch die sogenannte Muskelpumpe der Beine aktiviert
  • Beine hochlagern
    Gegen geschwollene Beine/Füße hilft oftmals schon was hochlagern. Aber Achtung! bei Herzinsuffizienz dürfen die Beine nicht über Herzhöhe gelagert werden.
  • Durchblutung fördern
    Hier helfen Kneipp-Bänder, mit abwechselndem warmem und kaltem Wasser, dieses hält die Gesäße und Muskeln gesund und fördert die Durchblutung in den Beinen und Füßen. Durch die geförderte Durchblutung pumpen die Venen vermehrt das Blut zum Herzen zurück und die Ödem-Neigung sinkt.

Was hilft gegen Ödeme, wenn sie einmal da sind?

  • Achten Sie auf Ihre Ernährung!
    Salz, Alkohol-, und Kaffeekonsum sollten reduziert werden. Greifen Sie stattdessen lieber zu Kaliumhaltigen Lebensmitteln, wie Reis, Kartoffeln, Kopfsalat, Erdbeeren oder auch Fenchel. Diese Kaliumhaltigen Lebensmittel wirken entwässernd. Außerdem könnte Ihnen Entwässerungstees wie grüner Tee, oder Brennnesseltee helfen, die ebenfalls Kaliumhaltig sind.
  • Kompressionsstrümpfe helfen, diese kann Ihnen Ihr Arzt verordnen.
  • Von der Menge der getrunkenen Flüssigkeit werden die Wassereinlagerungen nicht beeinflusst, reduzieren Sie diese nicht. Im Gegenteil - es ist wichtig, dass Sie ausreichend trinken! Empfehlenswert sind etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag. Nur beachten Sie, dass bei bestimmten Erkrankungen (zum Beispiel bei Niereninsuffizienz) nicht zu viel Flüssigkeit aufgenommen werden darf. Dies sollte mit dem behandelnden Arzt geklärt werden.
  • Wählen Sie die passenden Schuhe. Achten Sie darauf, dass sie die Durchblutung nicht abdrücken. Im Sommer sollten Sie deshalb lieber in offene und leichte Schuhe schlüpfen. Vielleicht wählen Sie sogar welche, die eine kompressierende Funktion haben, dies bieten manche Sportschuhe.
  • Reduzieren Sie, wenn möglich, Übergewicht.
  • Wasser und Mineralstoffhaushalt sollten vom Arzt kontrolliert werden.
  • Ödeme, die aufgrund einer Krankheit entstehen, werden durch den behandelnden Arzt häufig mit Diuretika (harntreibende Arzneimittel) medikamentös behandelt.
  • Bei Lymphödemen hilft die manuelle Lymphdrainage eines Physiotherapeuten.

Spätestens wenn Ödeme über einen längeren Zeitraum vorhanden sind oder Sie Schmerzen haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um medizinische Ursachen abklären zu lassen!

 

Kommen Sie gut durch die letzten heißen Tage des Jahres.


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