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Kindern Demenz erklären

Amiravita News, 07. März 2024
© © FamVeldman – stock.adobe.com

Demenz kindgerecht erklären

Wenn ein Familienmitglied an Demenz erkrankt, betrifft dieses Thema die ganze Familie. Besonders für Kinder kann es eine große Belastung sein, die Veränderungen der geliebten Großeltern oder sonstigen Verwandten zwar zu erleben, aber nicht zu verstehen. Ausreichende und kindgerechte Erklärungen sind notwendig, damit Kinder verstehen und mit der Erkrankung umgeben können.

Einstieg in das Thema Demenz

Viele Eltern vermeiden es eher, das Thema Demenz direkt anzusprechen, da sie Sorge haben, ihren Kindern damit Angst zu machen. Wenn das Thema jedoch nicht angesprochen wird, kann dieses Verhalten das genaue Gegenteil auslösen und umso mehr Ängste verursachen. Zudem erschaffen sich Kinder oft ihre eigenen Erklärungen und Geschichten, wenn sie von außen keine Erklärungen erhalten.

Es ist schwierig ein so komplexes Thema wie das Krankheitsbild Demenz, mit hirnorganischen Veränderungen, kindgerecht zu erklären. Doch das Wissen zu der Erkrankung und Hinweise zum Umgang mit der betroffenen Person, können einem Kind dabei helfen, damit besser zurecht zu kommen.

Kindern die Demenz erklären

Einem Kind kann es helfen zu erfahren, dass Demenz eine Erkrankung im Kopf ist und man diese daher nicht sehen kann. Die Großmutter kann hier beispielsweise einen körperlich gesunden Eindruck machen, obwohl sie trotzdem krank ist.

Im nächsten Schritt kann erklärt werden, was die Erkrankung im Kopf genau verursacht. Hierbei können verschiedene „Bilder“ zur Erklärung genutzt werden:

-        Ein Gehirn besteht aus vielen einzelnen Nervenzellen, die den ganzen Tag miteinander reden. Bei einer Demenz reden die Nervenzellen nicht mehr so laut miteinander, sondern sie spielen stille Post (auch Flüsterpost genannt). Wie es bei diesem Spiel so ist, kommt das, was die erste Nervenzelle gesagt hat, nicht mehr genauso bei der letzten Nervenzelle an. Dadurch reagieren die Großeltern manchmal etwas komisch.

-        Die Nervenzellen, die sonst so aktiv im Gehirn miteinander sprechen, sind müde und schlafen oft ein. Normalerweise sind die Nervenzellen fleißig wie unsere Hände und können eine Information von der einen zur anderen geben. Hierdurch ist es uns möglich z.B. Schuhe anzuziehen oder auf eine Frage zu antworten. Bei Demenz können diese Hände das nicht mehr.

-        Das Gedächtnis kann mit einem Baum mit vielen Blättern verglichen werden, wobei jedes Blatt für eine Erinnerung steht. Die Demenz ist nun wie ein starker Wind, der so stark auf den Baum pustet, dass manche Blätter wegwehen und anderen vermischt werden. So können Erinnerungen verloren gehen oder sich verändern. Die Person bleibt aber immer noch dieselbe.

-        Auch das Anknüpfen an bereits bekannte Gefühle, kann Kindern dabei helfen das Thema besser zu verstehen. Viele wissen beispielsweise, dass es unangenehm ist, wenn einem ein Mensch, den man nicht oder nicht gut kennt, zu nahekommt. An Demenz erkrankte empfinden oft ähnlich, etwa weil sie vergessen haben, wer ihr Gegenüber ist.  

Kinder bringen oft mehr Verständnis mit, als man Ihnen zutraut und können unvoreingenommener an die Situation herangehen. Bitte beachten Sie, dass es nicht DIE eine und perfekte Art gibt, eine Demenz-Erkrankung kindgerecht zu erklären. Es geht vielmehr darum Raum und Zeit zu geben und auf Gesprächsbedarf angemessen zu reagieren. Einige Kinder kommen aktiv auf sie zu und andere sprechen von allein nicht darüber.

Natürlich spielt auch das Alter der Kinder eine Rolle, weshalb es sinnvoll sein kann, nicht nur Gespräche zu suchen und anzubieten, sondern auch spezielle Kinderbücher für jüngere Kinder oder Internetportale für ältere Kinder zu nutzen, auf denen diese selbst nachlesen können.


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